Kurz betrachtet
Hofburg
Am einstigen Stadtrand begann Erzherzog Sigmund der
Münzreiche mit dem Bau einer Wohnburg, die unter Kaiser
Maximilian I. fertiggestellt wurde.
Maria Theresia gab im 18. Jahrhundert den Auftrag zum
Umbau im Stil des Rokoko. Es handelt sich um einen der
einstigen Sitze der Tiroler
Landesfürsten. Zu besichtigen
sind die Schauräume: Kapelle
(Sterbezimmer von Kaiser Franz
I. Stephan von Lothringen, den
Ehemann Maria Theresias), Riesensaal (unter Kaiser Maximilian I. waren
hier angeblich Riesen abgebildet, seit Maria Theresia sind es Porträts ihrer
Familie und Deckengemälde mit den Reichtümern des Landes Tirol), Blauer
Salon, Rosa Salon, Lothringerzimmer u. a.
Im Jahre 1765 war Maria Theresia in Innsbruck, da ihr Sohn Erzherzog
Leopold hier die spanische Prinzessin Maria Ludovica heiratete. Im Zuge
der Hochzeitsfeierlichkeiten starb der Gatte Maria Theresias, Kaiser Franz
I. Stephan von Lothringen. An die Hochzeit und den Tod erinnert die Triumphpforte.
Dom zu St. Jakob
Bald nach der Entstehung der Altstadt im Jahre 1180 wurde eine Kirche
gebaut, die dem hl. Jakobus dem Älteren geweiht wurde. Dieser ist in
Santiago de Compostela in Nordspanien begraben.
Die heutige Kirche stammt aus der Zeit um 1720 im Stil des Barock.
Typisch barock sind die einschwingende Fassade,
der aufgeschwungene Giebel und die ovalen
Fenster, die als Ochsenaugen bezeichnet werden.
Das Kircheninnere ist von Licht durchflutet. In den
Fresken sind Szenen mit dem hl. Jakobus
dargestellt. Es handelt sich um Illusionsmalerei
(Täuschungsmalerei), da die Kuppeln bei weitem
nicht so hoch sind, wie sie erscheinen. Im Hochaltar befindet sich das berühmte
Mariahilfbild von Lucas Cranach dem Älteren. Auf vielen Häusern in Innsbruck sind
Kopien dieses Bildes zu sehen.
Im linken Querschiff fällt das Hochgrab des Tiroler Landesfürsten Erzherzog Maximilian III. des
Deutschmeisters auf, der oben auf der Platte mit dem hl. Georg kniet. Der hl. Georg ist neben dem hl.
Josef der zweite Landespatron Tirols.
Hofgasse
Schon fast am Ende der Gasse am Ausgang zur Hofkirche steht rechts das
Burgriesenhaus mit einer leere Nischen im ersten Obergeschoss. Hier
stand einst die Statue des Hofriesen Niklas Haidl, die sich heute im
ersten Stock des Alten (Historischen) Rathauses befindet. Der Riese war
etwa 2,22 m groß. Besonders interessant ist bei diesem Haus jedoch der
Eingangsbogen, der als Flüsterbogen bezeichnet wird. Flüstert jemand
einige Worte in eine der beiden Hohlkehlen,
kann eine zweite Person diese Worte auf der
anderen Seite des Bogens gut hören.
Beim nächsten Haus (Eckhaus zur Stiftsgasse)
ist die Abbildung eines Hofzwergs („Hofzwerg Thomele“), der in Schloss
Ambras die fürstlichen Gäste unterhalten musste.
Gegenüber erstreckt sich die Hofburg mit dem großen Innenhof.
Unter dem einstigen Wappenturm gelangt man zum ehemaligen
Stadtgraben und zur Hofkirche. Kaiser Maximilian I. ließ den Turm erbauen.
Im Durchgang ist eine Abbildung zu sehen.
Kiebachgasse
Beim Gasthof Goldener Adler zweigt die
Kiebachgasse ab, benannt nach einem Wohltäter
der Stadt im 19. Jahrhundert. Hier fallen an den
Häusern vor allem mehrere Kopien des
Mariahilfbildes von Lucas
Cranach auf. An der
Kreuzung mit der
Seilergasse sind vier
Gasthofschilder zu
erkennen: Roter Adler,
Goldener Löwe, Goldener Hirsch und Weißes Rössl. Der Volksmund
nennt diesen Platz deshalb „Vier-Vieher-Eck“. Am südlichen Ende
der Kiebachgasse steht das Wohnhaus der Baumeisterfamilie
Gumpp, deren Mitglieder in Innsbruck etwa das Alte Landhaus, die
Johanneskirche und verschiedene Palais im Barockstil erbauten.
Innbrücke - Stadtteil St. Nikolaus-Mariahilf
Auf der gegenüberliegenden nördlichen Innseite erstreckt sich heute der Stadtteil St.
Nikolaus (rechts, gegen Osten) - Mariahilf (links, gegen Westen). Dort ist der Ursprung
Innsbrucks durch die Grafen von Andechs zu sehen. Als 1133 ihre Burg Ambras zerstört
wurde, gründeten sie eine Siedlung auf der nördlichen Innseite und bauten eine Brücke. Da
der Platz jedoch beengt war, gründeten sie 1180 mit der Altstadt südlich der Brücke das
eigentliche Innsbruck.
Andechshof
Hier entstand südlich der
Innbrücke 1180 die Burg der
Grafen von Andechs. Nach
ihrer Verwendung als
Waffenlager in der Zeit
Kaiser Maximilians I., später
als Kaserne und danach als
Sitz des Landesschulrats sind
heute verschiedene
Abteilungen des Amtes der
Tiroler Landesregierung
untergebracht.
Ottoburg
Der einstige Wohnturm, in dem heute ein Gasthaus
untergebracht ist, war Teil der mittelalterlichen Burg der
Grafen von Andechs. Das Gebäude stand lange Zeit leer
und erhielt deshalb die
Bezeichnung „Ödturm“
(öd = leer), wurde aber
dann fälschlicherweise
mit Otto I. von Andechs in
Verbindung gebracht. Das
Denkmal „anno 9“ zeigt
zwei Männer beo dem
Freiheitskämpfen von
1809, die Ausschau nach
dem Feind halten.
Altes Regierungsgebäude
Gegenüber dem Gasthof Goldener Adler erstreckt sich
der einheitliche Bau des Alten Regierungsgebäudes,
wo sich Justiz und Verwaltung für Tirol und die
Vorlande befanden. Unter Vorlande verstand man den
Streubesitz der Habsburger westlich des Arlbergs in
Vorarlberg, der Schweiz
und Südwestdeutschland.
Ganz obenbefinden sich
über den Fenstern Köpfe
aus Stuck, die Figuren in
der Hofkirche
nachempfunden sind.
Gasthof Goldener Adler
Innsbruck besaß, wie jeder andere größere
Ort früher, zahlreiche Gastbetriebe. Die
Fuhrleute legten mit ihren Karren und
Wägen pro Tag rund 30-35 Kilometer
zurück. Gereist wurde nur bei Tag, für die
Nacht suchten sie Schutz und Unterkunft in
Gasthöfen. Solche Gasthöfe besaßen auch
Ställe für die Unterbringung der Tiere.
Der Goldene Adler ist ein alter
Traditionsgasthof. Unter den Lauben sind
Marmortafeln vorhanden, die an Andreas
Hofer erinnern. Andere Marmortafeln mit
weisen auf berühmte Gäste hin.
Reliefs am Katzunghaus
Gegenüber dem Stadtturm steht das Katzunghaus. Die Reliefs
am Eckerker zeigen in den ersten beiden Stockwerken
Turnierszenen, darüber Musikanten- und Tanzszenen, wie sie
sich auf dem Stadtplatz
davor zugetragen haben.
Bis Kaiser Maximilian I.
fanden Turniere vor dem
Neuhof bzw. Goldenen
Dachl statt, dann
wurden sie auf den Platz
vor der Hofburg verlegt.
Die Straßenbezeichnung
„Rennweg“ erinnert an
die Turnierart „Rennen“.
Historisches (Altes) Rathaus und Stadtturm
Das Historische Rathaus geht bis in das 14. Jahrhundert
zurück, doch 1897 übersiedelten Bürgermeister und
Stadtverwaltung in das Neue Rathaus (heutige
Rathausgalerien) in der Maria-Theresien-Straße. Einige
Ämter sind noch hier untergebracht.
Der Stadtturm wurde um
1450 erbaut. Oben
wohnte über
Jahrhunderte der Türmer,
der Ausschau nach
Bränden in der Stadt und
nach Feinden hielt. Der
Besucher kann den
Stadtturm besteigen und eine herrliche Aussicht genießen.
Helblinghaus
Dieses ursprünglich gotische Bürgerhaus ist nach einem seiner
Besitzer benannt und um 1730 mit barockem Stuck überzogen
worden. Es handelt sich um schweren, symmetrischen Stuck
in zarten Farben mit Blumen, Engelsköpfen, Früchten etc.
Wie bei vielen anderen Altstadthäusern ist auch hier eine
Kopie des bekannten
Mariahilfbildes von
Lucas Cranach des
Älteren zu finden,
dessen Original im
Hochaltar des Doms von
St. Jakob bewundert
werden kann.
Neuhof und Goldenes Dachl
Herzog Friedrich IV. mit der leeren Tasche verlegte 1420 den Regierungssitz
von Meran nach Innsbruck und ließ hier den Neuhof als seine Residenz
errichten. Auf Kaiser Maximilian geht um 1500 das Goldene Dachl zurück.
Heute befinden sich hier das Standesamt und ein Museum.
Im unteren Bereich des Goldenen Dachls befinden sich verschiedene Wappen
(von links nach rechts): Österreich, Ungarn, doppelköpfiger Kaiseradler,
einköpfiger deutscher Königsadler, Burgun, Mailand, an den Schmalseiten
ganz links das Wappen der Steiermark, ganz rechts jenes von Tirol.Darüber
halten zwei Bannerträger links die Fahne des deutschen Königreiches und
rechts jene von Tirol.
Auf der Brüstung sind verschiedene
Reliefs zu erkennen. Die zwei in der
Mitte stellen Kaiser Maximilian dar. Das linke mittlere zeigt neben
dem Kaiser seine zweite Gattin Bianca Maria Sforza, rechts von ihr
seine schon verstorbene erste Ehefrau Maria von Burgund. Maria von
Burgund trägt die typische spitze Burgunderhaube. Im rechten
mittleren Relief ist Maximilian mit einem Hofnarren und einem
Minister zu erkennen. Die restlichen Reliefs zeigen Moreskentänzer.
Bei diesem Tanz aus Spanien, der um 1500 sehr beliebt war, ging es
um größtmögliche Bewegungsfähigkeit.
In der Loggia (eine Art Balkon) befinden sich an den Wänden
verschiedene Malereien mit höfischen Szenen. Nach oben wird der
Prunkerker von 2657 vergoldeten Kupferschindeln abgeschlossen.
Platz vor dem Goldenen Dachl
Hier befand sich der einstige Stadtplatz, hier zog über
Jahrhunderte der Hauptverkehr zwischen Nord und Süd,
Ost und West durch. Neben wöchentlichen Märkten,
Turnieren, Versammlungen, Kundgebungen und Spielen
verschiedenster Art
fanden hier auch
Hinrichtungen statt.
Der Platz wird von
den typischen Inn-
Salzach-Häusern eingesäumt (schmal, hoch, weit
zurückreichend, Laubengänge, Erker, Graben- und
Muldendächer). Heute laden zahlreiche Cafés zum
Verweilen ein. In der Weihnachtszeit ist hier ein großer
Christbaum aufgestellt.